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Rückblick auf den Reflexions- und Ausblicksworkshop der Expedition:Raumstation
Rückblick auf den Reflexions- und Ausblicksworkshop der Expedition:Raumstation
Am 28. November 2022 traf sich ein Expeditionsteam in Utopiastadt, um die Expedition:Raumstation zu reflektieren und entwickelte erste Ideen für eine Expedition 2.0 zur Erkundung neuer Galaxien.
Als die Expedition:Raumstation im Sommer 2019 abhob, war sie sicherlich anders geplant als es letztlich kam. Während der Abflug noch gut gelang, konnte die Expedition aufgrund von Turbulenzen durch die Corona-Pandemie nicht wie geplant weiterentwickelt und verstetigt werden. Trotzdem wurden neue Galaxien zum Experimentieren geschaffen und viele wertvolle Erkenntnisse konnten gewonnen werden. Um diese noch einmal zu sammeln und zu besprechen, fand Ende November ein Reflexions- und Ausblicksworkshop statt. Gemeinsam mit ehemaligen und zukünftigen Weggefährt:innen der Expedition:Raumstation wurde zurückgeblickt und besprochen, was gut und was nicht so gut lief. Aber auch der Blick in die Zukunft kam nicht zu kurz und so wurden erste Pläne für eine Expediton:Raumstation 2.0 erkundet.
Aber was ist die Expedition:Raumstation überhaupt? Gemeinsam mit Utopiastadt hat das UrbanUp-Team vom Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit (transzent) einen Raum geschaffen, in dem Teilnehmende ihre Ideen auf dem Utopiastadt-Campus verwirklichen können. Dazu wurden 2019 zusätzlich zur bestehenden Raumstation zwei Container als Experimentierräume angedockt. In einem der Container konnten Unternehmer:innen, Interessierte und Experimentierfreudige für eine symbolische Miete von einem Euro für zwei- bis vier-wöchige Zeiträume mit ihren Ideen einziehen und ihre kreativen Konzepte ausprobieren. Neben Geschäftsideen wie einer lokalen Bierbrauerei oder Wuppertaler Geschenkartikeln wurde beispielsweise auch das Konzept eines selbstverwalteten Jugendzentrums erprobt oder künstlerische Projekte durchgeführt. Der zweite Container diente als Büro zum Forschen: hier wurden Gespräche geführt, Fragebögen zu Impressionen der Besuchenden ausgefüllt oder auch einfach nur beobachtet. So wurde aus den beiden Containern ein Reallabor, in dem unter anderem Fragen zu urbanem Wohlstand, Narrativen des Wandels und gemeinnütziger Flächen- und Quartiersentwicklung beforscht wurden.
Ein wesentliches Ziel der gemeinsamen Forschung im Reallabor war es, herauszufinden, wie ein urbaner Freiraum für gemeinwohlorientierte Aktivitäten weiterentwickelt und erhalten werden kann. Dabei tauchen Spannungen und Konfliktfelder auf: die Auswertungen der erhobenen Interview-Daten haben deutlich gemacht, dass die Raumstation bzw. die Utopiastadt Campus-Flächen sehr unterschiedliche Funktionen für diverse Nutzer*innen erfüllen: diese reichen von einem Rückzugsort zu einer Veranstaltungslocation, vom Netzwerkknotenpunkt für kulturelle und nachhaltigkeitsorientierte Initiativen zum “Aushängeschild” für ein positives Image der Stadt, vom beliebten Treffpunkt mit gastronomischem Angebot zu einem Ort mit Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang. Diese Vielfalt macht den Charakter eines urbanen Freiraums aus, sie bietet kreatives Entwicklungspotential abseits klassischer Stadtentwicklungslogiken und einer strikten Trennung zwischen öffentlichem und privatem Raum, oder zwischen Orten, die entweder exklusiv der Naherholung dienen oder Geschäftstätigkeiten und Konsummöglichkeiten bieten. Insbesondere die Spannung zwischen gemeinwohlorientierten Zielen und wirtschaftlichen Anforderungen bedeutet dabei eine Herausforderung für die weitere Entwicklung der Raumstation und der Flächen insgesamt. Nach dieser ersten Bestandsaufnahme der Expedition:Raumstation 1.0 war geplant, eine zweite Expedition im Folgejahr zu starten, die sich dieser Herausforderung annimmt. So sollten beispielsweise verstärkt Unternehmen und Akteure aus dem Quartier zum Experimentieren eingeladen werden, die bisher wenig Berührungspunkte zu Utopiastadt haben. Die Wirkung ins Quartier und das Experimentieren mit unterschiedlichen ökonomischen Modellen waren weitere Zielsetzungen für die Neuauflage. Mit der dann radikal veränderten Situation durch die Corona-Pandemie lag die Expedition:Raumstation aber zunächst einmal auf Eis. Im Zuge der geplanten Wiederbelebung der Raumstation jetzt, knapp drei Jahre später, haben wir die Gelegenheit ergriffen, zurückzuschauen und auch Ideen für eine potentielle Expedition:Raumstation 2.0 zu sammeln.
Feedback und Reflexion zur Expedition:Raumstation 1.0
Im ersten Teil des Workshops im November wurde Feedback zusammengetragen und die Expedition:Raumstation 1.0 reflektiert. Zunächst wurde festgehalten, was den Teilnehmenden gut gefallen hat. Die Impressionen lassen sich überwiegend in drei Bereiche gliedern:
- Raum zum Experimentieren
Die Container wurden als ein niedrigschwelliges Experimentierfeld gelobt. Die Experimente sorgten bei den Teilnehmenden nicht nur für utopische Stimmung, sondern hatten unter anderem auch durch die gegebene Flexibilität einen aktivierenden Charakter. - Reallabor-Forschung
Die Teilnehmenden haben die gute Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis betont, die eine systematische Reflexion der Expedition gemeinsam mit dem Forschungsprojekt UrbanUp ermöglicht hat. - Wahrnehmung in der Organisation Utopiastadt
Utopist:innen stellten fest, dass die Expedition:Raumstation neue Leute auf den Utopiastadt-Campus gelockt hat. Neben der Bereitstellung einer Infrastruktur in Form der Container ist es vor allem gelungen, eine einladende und kreative Atmosphäre zu schaffen (zum Beispiel unterstützt durch die handgeschriebenen Willkommensbriefe und Utopiastadt-”Wegweiser” für die Teilnehmenden der Raumstation).
Im Rahmen der Reflexion wurden auch Wünsche der Teilnehmenden abgefragt:
- Einerseits kam die Forderung nach mehr Struktur auf. Beispielsweise hätte es verlässlich terminierte Entscheidungen oder weitere Organisation, Infrastruktur und eine langfristigere Planung geben können. Andererseits wurde diskutiert, dass mehr Struktur auch im Widerspruch zum experimentellen Charakter und der “utopischen” Haltung stehen kann.
- Von einem Teil der Workshop-Gruppe wurde der Wunsch nach noch mehr Austausch zwischen Utopist:innen, Experimentierenden und Besucher:innen von außerhalb des Utopiastadt-Kosmos geäußert.
Analyse von Logiken und Spannungen der Expeditionsreise
Während der bereits im UrbanUp-Team erfolgten Analyse der Expedition:Raumstation wurde die Theorie institutioneller Logiken angewendet. Auch bei der Reflexion fiel die Spannung zwischen verschiedenen Logiken und Gegensätzen auf. Einerseits kam die Frage auf, ob es eine festere Struktur geben sollte und andererseits prallte eine kommerziell-orientierte Logik auf eine nicht-kommerziell-orientierte. Es stellt sich die Frage, wie sich diese Spannungen auf eine Verstetigung der Expedition auswirken. Unter anderem ist diese Frage auch interessant, da in der Reflexion festgestellt wurde, dass von der Expedition:Raumstation weniger als gewünscht geblieben ist. Daher wurde die These aufgestellt, dass durch mehr Struktur die Verstetigung erfolgreicher gestaltet werden könnte. Allerdings wurde in diesem Kontext auch angemerkt, dass zu viel Struktur nicht “utopisch” sei. Hierin zeigt sich eine Eigenschaft von Transformationsprozessen. Es geht immer wieder auch darum, eine gute Balance zu finden, reflexive Lernprozesse zu gestalten und auftretende Spannungen flexibel auszugleichen. Somit ist die Frage nach dem Umfang struktureller Vorgaben für eine mögliche Expedition:Raumstation 2.0 zentral für die Ausarbeitung zukünftiger Konzepte. Eine ausführlichere Auseinandersetzung mit den Logiken der Expedition:Raumstation ist hier zu finden.
Für einen zweiten Durchlauf der Expedition:Raumstation wurden insbesondere zu zwei Bereichen Ergänzungen vorgeschlagen:
- Ein kuratierter Austausch zwischen Bestehendem und Neuem könnte den Prozess der Expedition begleiten und so auch zur Verstetigung beitragen.
- Es könnten Satelliten an anderen Orten wie in der Innenstadt oder im Gewerbegebiet ins All geschossen werden. Allerdings wurde an dieser Stelle auch hinterfragt, ob die Expedition nicht zunächst reibungslos auf dem Utopiastadt-Campus funktionieren sollte.
Zudem ergaben sich folgende offene Fragen und Änderungsvorschläge für zukünftige Expeditionen:
- Welche konkreten Ergebnisse sollen erzielt werden?
- Wie grenzen sich Raumstation und Expedition:Raumstation voneinander ab? Und braucht es überhaupt beides?
- In Zukunft könnte klarer und radikaler gedacht werden, d.h. eine deutlichere Abgrenzung zu anderen laufenden Prozessen erfolgen.
Insgesamt fällt auf, dass in der Reflexion die Frage, wie viel Struktur für die Expedition sinnvoll ist, kontrovers diskutiert wurde. Gerade diese Frage ist von zentraler Bedeutung für eine mögliche Verstetigung der Expedition und eine immer wieder neu - und experimentell - zu beantwortende Frage für Transformationsprozesse. Die große Zustimmung zu einem zweiten Expeditionsflug lässt hoffen, dass in naher Zukunft ein neuer Abflug und damit auch eine Nachjustierung der Struktur möglich wird.
Der zweite Flug: wie könnte die Expedition:Raumstation 2.0 aussehen?
Im zweiten Teil des Workshops wurde der Blick in die Zukunft gerichtet und mögliche Konzepte und Ergänzungen für einen zweiten Flug der Raumstation ausgekundschaftet. Zu Beginn wurde als Grundlage und Inspiration eine Skizze für eine mögliche Expedition 2.0 vorgestellt. Anschließend wurden Ideen zu möglichen Ergänzungen und offene Fragen gesammelt. Basierend auf den Ergebnissen des Dialogs hat Max von Utopiastadt die zugrunde liegende Skizze verfeinert und drei Szenarien für ein neues Expeditionsmodul im Rahmen der Utopiastadt Campus Raumstation skizziert.
Szenario 1 | Experimentiercontainer |
Kernidee | Ein niedrigschwelliger und dauerhafter Experimentierraum und Wirksamkeitskatalysator in dem Ideenträger:innen zu kostengünstigen Bedingungen und mit temporärer Dauer Geschäftsmodelle ausprobieren und öffentlichkeitswirksame Interventionen durchführen können. |
Zielgruppe | Menschen, die eine Idee ausprobieren wollen! |
Angebote | Günstiger Raum und Sichtbarkeit an der Trasse und auf den ÖA-Kanälen von Utopiastadt. Miete für symbolischen Euro. Mietdauer begrenzt auf wenige Wochen oder Monate. |
Infrastruktur | mind. 1 ausgebauter Überseecontainer mit Strom, Internet, ggf. Heizung und Wasser |
Personal | Koordination durch Utopiastadt gGmbH & ehrenamtliche Utopist:innen |
Kooperationen | nicht notwendig für das Minimalszenario; Kooperationen mit Förderprojekten, Wirtschaftsförderung oder Stadtmarketing können temporär oder dauerhaft zusätzliche Ressourcen für ÖA und Interventionen bereitstellen. |
Finanzierung | Betrieb durch ehrenamtliche Ressourcen & US gGmbH; Investition durch Spenden oder Kleinförderung (Quartiersfond etc.) |
Szenario 2 | Reallabor Forschungsprojekt |
Kernidee | Die gesamte Utopiastadt Campus Raumstation oder ausgewählte Teile davon dienen als Reallabor für gemeinwohlorientierte Gründungen und Social-Entrepreneurship. Beforscht werden können sämtliche Akteure der USCR und deren (Zusammen-)Wirken. Bestandteil des Forschungsdesigns könnte eine temporäre Intervention im Stile des Experimentiercontainers oder im Stile einer inhaltlichen Klammer für bestehende und neue Pioniere (Manufakturendorf) sein. |
Zielgruppe | Lokal: neue und bestehende Module, Mieter:innen und Nutzer:innen der USCR; Überregional: Akteure aus Forschung und Praxis der urbanen Transformation mit Interesse an Erkenntnissen und Transfer |
Angebote | Partizipative transdisziplinäre Forschung, Bearbeitung von konkreten Fragen aus der Praxis, Rückspiegelung und Reflexion der Ergebnisse mit den lokalen Akteuren/Modulen |
Infrastruktur | Keine im Minimalszenario; ggf. ein öffentlicher Infopunkt/Dialogort auf der USCR |
Personal | Primär für Forschung; Sekundär für Interventionen und Aktionen |
Kooperationen | transzent/BUW, Wuppertal Institut, ... |
Finanzierung | Forschungsförderung über BMBF, EFRE, DFG, Stiftungen, o.Ä. |
Szenario 3 | Manufakturen-Dorf |
Kernidee | Auf dem Utopiastadt Campus siedeln sich aktuell in temporären Bauten und Containern unterschiedliche Pioniere einer neuen, nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Wirtschaftsweise an (Manufakturen, Werkstätten, Agenturen, ...). Um die Wirkung der geschäftsorientierten Einzelakteure zu erhöhen, bildet das Manufakturen-Dorf eine inhaltliche und organisatorische Klammer und ein gemeinsames Narrativ für die Außendarstellung und Vermarktung. Das Manufakturen Dorf könnte perspektivisch zu einer Keimzelle für die Besiedlung der Speditionshalle werden. |
Zielgruppe | Urbane Manufakturen, Social Entrepreneurs, gemeinwohlorientierte Gründer:innen |
Angebote | Günstiger Raum für Geschäftstätigkeit, Community Keimzelle für Social Entrepreneurs in US, Sichtbarkeit und Promotion, Beratung in Geschäftsfragen, Unterstützung beim Containerausbau |
Infrastruktur | Flächen zum Aufstellen von Containern; schlüsselfertige und vollausgestattete Container Vermietung |
Personal | Projektkoordination, Öffentlichkeitsarbeit, Erschließung Fläche & Container, Community Management, Beratung |
Kooperationen | Gründerzentren, Wirtschaftsförderung, Neue Effizienz, Stiftungen, ... |
Finanzierung | Anschubfinanzierung durch Fördergelder; langfristiges Geschäftsmodell über Vermietung durch Utopiastadt gGmbH |
Die Corona-Krise im Kontext von Urban Up: Eine Analyse von Verena Hermelingmeier
In conjunction with: Zukunftsblog
The Corona pandemic hitting the world
The current corona pandemic is a crisis of unprecedented extent and it puts enormous pressure on societies globally. German chancellor Merkel has proclaimed the current crisis to be the biggest challenge since World War II, most likely leaving the world in a different state than before. In contrast to for example the financial crisis in 2008, the current crisis has a much broader impact on society at large. This is not to say that individual effects are being the same for everyone. Instead, whereas for some the current situation is an almost welcomed deceleration, others are threatened in their existence. And it is often the well-paid jobs that can be done from home while those working in systemically relevant jobs are most at risk of infection and at the same time underpaid. And yet, on a societal level the crisis will affect all of us as it will have an impact on our social environment and with it the way we live, work and do business in the future.
The political response and a strong societal narrative: solidarity
In terms of handling the crisis from the political side, we are currently in the midst of acute crisis management. In order to flatten the curve of infections, radical measures are taken marking unprecedented interventions into society as a whole. The core narrative behind measures currently taken by German politics and explicitly stressed for example by President Steinmeier is centred around solidarity: Only by working together we can prevent the health care system from collapsing and save those groups that are most at risk of severe courses of Covid-19. The call for solidarity has reached a level more tangible and encompassing as known to many of us before, especially in times of increasing individualization. It is this narrative and its accompanying principle of “each and everyone counts” that together might revive not only what is core to our democratic system but also what is needed in the face of future challenges. It is also what distinguishes democratic from authoritarian systems – while the authoritarian response to crisis is appealingly effective due to its radicality, it misses out on the learning opportunity to potentially grow as society and to save a narrative of solidary crisis management to our collective memory. This is true for local communities, for national societies and for international collaboration. As the head of the German Green party Robert Habeck has put it in an interview published in the ZEIT of March 26: It is yet to be decided if through the crisis we will fall into egoisms and national state thinking or if we seize the chance to learn what it takes for jointly tackling global crises in the future: solidarity between people, generations and states alike.
The emergent third way of governance in crisis management
Looking more closely into the revived narrative of solidarity, there is yet another, more active level to it coming from individual citizens as well as from civil society actors. In many places across Germany and around the world, the physical requirement for “social distancing” seems to draw society somewhat closer together: Initiatives for supporting especially those at risk to get through the crisis have been popping up within a few weeks only. Platforms connecting elderly people with younger ones willing to do their shopping, people volunteering to help in Corona testing stations, in hospitals and in elderly care, musicians playing concerts in front of elderly homes, yet others offering their help as harvest workers, entire neighborhoods that are gathering on their balconies to sing together and applaud those working in health care and at supermarket counters.
From the side of business, innovative responses have shown a high level of spontaneity in taking on societal challenges. On the one hand, there is the creation of (often not for profit) business solutions in order to directly tackle challenges arising from the crisis: New platforms are offering voucher systems to support the local economy, existing crowdfunding platforms are offering their services for free to all those in need for quick financial support, a local distillery and a flower shop owner jointly start producing hand sanitizer, the textile industry starts sewing face masks. On the other hand, there is the shift from the analog to the virtual world: freelance coaches are offering webinars and online workshops, fitness and yoga studios are digitalizing their sports program, and event apps are featuring streams of virtual events such as concerts, poetry slams and DJ sets. Generally, digital means are being explored as never before, meetings are being held virtually and entire conferences and events are transferred from the analog to the virtual world.
The third way of governance refers to the coproduction of shared – real and virtual – places by various actors from politics, civil society, and business. Although actors are always shaping and being shaped by their environment, it is the active assumption of responsibility that is currently – in many instances – to be witnessed in crisis management. Despite the fact that politics on national as well as on state levels have assured their extensive financial support, civil society and especially smaller business actors are taking over responsibility in co-handling the crisis. They do so also in direct cooperation with the government, for example in Germany with the nationwide hackathon #wirvsvirus announced by the federal government and seven social initiatives. On March 21-21, about 23.000 participants have worked on 1500 challenges that were defined by the federal government as well as by companies, hospitals and citizens. The best ideas were awarded by a jury and will be implemented by the government.
Witnessing seedlings of an (urban) sharing society?
In the current situation, crisis seems to be proving its duality of destructiveness and creative power. The destructiveness of it has hit the world with forces unforeseen and unimaginable to most of us a few months ago – and the true extent of it is yet to be seen in the months to come: the number of people directly affected by the virus, those losing their lives or losing a close person, those working to their maximum to keep the health care system or other essential sectors running, those worrying for their existential base, their jobs, their daily income, kids (and adults) suffering from increased domestic violence, and the list could go on.
And yet, there are also hints to new ways of governing societal life that might impact society way beyond the crisis. Initiatives that have been popping up during the past weeks can be seen as seedlings growing from seeds that were planted long before the crisis hit. Engagement does not emerge from scratch within days only. It is the sudden state of emergency that has served as trigger to activate engagement and responsibility. This is, by far, not to say that there are no counter examples of free riding individuals not wanting to be restricted in their lifestyles and of corporations externalizing their losses to society the best they can. But it is to say that there are seedlings growing from solidarity and social responsibility. If these seedlings are to impact society as a whole, they need to be nurtured in order to scale their scope – in breadth as well as in time.
Scaling in breadth addresses the limited focus of current initiatives and their beneficiaries. Whereas seemingly countless (digital) platforms are forming to save local retail and gastronomy, much less focus is given to supporting social and cultural initiatives or performing artists and many others that contribute to making society as diverse as it is. Also, the sudden shift from the analog to the digital world leaves marginalized groups mostly out of sight. Initiatives like the German “Tafel” cannot operate in their regular way, shelters for homeless people are closed and there are very few alternatives. We are thus running the risk to make solidarity exclusive to specific places and groups perceived most “relevant” to keep up the good life (for a certain group of people) while forgetting about other groups who are probably most dependent on solidarity. The challenge thus will be to widen the scope of solidarity, taking all societal groups onboard.
Scaling in time (or embedding) refers to the need to connect acute crisis management to a new societal narrative. It refers to the need of learning from the crisis and to nurturing those seedlings that are offering a more solidary and more inclusive societal narrative. It also refers to the need of addressing those structural flaws that have enabled this crisis to hit society as hard. It means for example that current expressions of gratitude – be it in form of applause or in form of monetary boni – for people working in health care and at supermarket counters need to be turned into fair wages in the long term. It also means rethinking the role of the economy as a means to serving society rather than being an end in itself. And it refers to turning initiatives into institutions – meaning the translation of initiatives in acute crisis management into a long-lasting commitment to look after each other. It is the question of how seedlings that are carrying a new societal DNA (and this is more or less true for different initiatives) can be rooted in society in the long term.
What we refer to as the urban sharing society in our research project is an abstract imagery of an alternatively governed society in the context of societal (here: specifically urban) transitions. If urban or not, the current crisis seems to be triggering some of the essential elements that a sharing society in the sense of coproduction of shared space and societal life by and for its actor groups could entail. If we refer to those initiatives triggered by the current crisis and carrying a new societal narrative as the seedlings, it is the spread of those seedlings, their subsequent growth and their strong rooting in future society that might make the imagery of a sharing society come to life.
Ort: Wuppertal Institut
Veranstaltungsarchiv
31.Juli 2019
25. Oktober 2018
01. Oktober - 05. Oktober 2018
19. April 2018
Workshop Konzeptentwicklung Sharing-Laden
Ort: Kirche auf dem Ölberg, Rolandstraße 15 Wuppertal
02. Februar 2018
UrbanUp Kick-off Veranstaltung
Ort: Bouldercafé Bahnhof Blo
22. November 2017
Ort: Stadtbiobliothek Wuppertal Elberfeld
08. Dezember 2017
PraxispartnerInnen Auftaktworkshop
Ort: W-Tec Wuppertal
17. November 2017
Workshop zur transdisziplinären Forschung
Ort: Wuppertal Institut